Diskriminierung im Bewerbungsprozess aufgrund einer ethnischen Herkunft, seiner sexuellen Ausrichtung oder der persönlichen Lebensplanung sollte im 21.Jahrhundert kein Thema mehr sein. Und doch ist es vielerorts noch immer gelebter Alltag. Was die häufigsten Diskriminierungsgründe im Bewerbungsprozess sind und wie Sie sie umgehen können, haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.
Das sind die häufigsten Diskriminierungsgründe im Job
Viele Unternehmen streben danach, den perfekten Mitarbeiter bzw. die perfekte Mitarbeiterin für sich zu gewinnen. Dabei steht aber häufig nicht allein die Qualifizierung und die fachliche Eignung im Vordergrund, sondern auch andere Faktoren wie ein eventueller Migrationshintergrund oder Kinder im Haushalt, die potenziell krank werden und zu Ausfällen führen können.
Laut einer Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung gibt es für die Diskriminierung im Bewerbungsprozess drei Hauptgründe, die alle in die gleiche Richtung zeigen:
- Migrationshintergrund
- Dunkle Hautfarbe
- Muslimische Religionszugehörigkeit
Trotz aller Gleichstellungsgesetze und arbeitsmarktrechtlicher Regelungen leiden Menschen aufgrund ihrer Ethnie bis heute unter einer Arbeitsmarktdiskriminierung. Auch jüngere Frauen werden diskriminiert, weil Arbeitgeber Angst vor Schwangerschaften und häufigen Krankmeldungen haben. Eine weitere Studie aus Oxford zeigt, dass es Mütter bei der Bewerbung schwerer haben als Frauen ohne Kinder. Auch das Alter kann zu einem Stolperstein im Bewerbungsprozess werden, denn Unternehmen investieren lieber in jüngere Mitarbeiter als in diejenigen, die in wenigen Jahren in Rente gehen.
Was kann man gegen eine mögliche Diskriminierung im Bewerbungsprozess tun?
Wenn Sie bereits Erfahrungen mit Diskriminierungen bei der Bewerbung gemacht haben, dann können Sie mit den folgenden Tipps das Risiko für die Zukunft minimieren. Das Ziel ist es, zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden und dort die Chance zu bekommen, Vorurteile zu entkräften.
- Nutzen Sie Ihr Netzwerk
Ein großer Teil aller vakanten Stellen werden über private Netzwerke vergeben. Man geht davon aus, dass nur etwa ¼ der Positionen überhaupt in den Stellenbörsen erscheinen. Daher ist es generell sinnvoll, erst einmal in der eigenen Umgebung nach einem Job zu suchen und sich bei Freunden oder Bekannten ins Gespräch zu bringen. Wenn erst einmal eine Empfehlung ausgesprochen wurde, dann hat Diskriminierung kaum noch eine Chance.
- Alternativen für das Bewerbungsfoto finden
Wenn Sie bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht haben, aufgrund Ihrer Hautfarbe nicht zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden, dann lassen Sie das Bewerbungsfoto im Zweifel weg. Der Platz sollte aber nicht offen bleiben, weil dies wiederum Zweifel beim Bewerber auslösen kann. Nehmen Sie stattdessen vielleicht ein besonderes Arbeitsergebnis oder ein Zertifikat, das den Platz füllt.
- Persönliche Angaben weglassen
Wie relevant ist es für Sie, wie viele Kinder Sie haben oder in welchem Land Sie geboren wurden.
Unser Tipp: Offener Umgang mit Diskriminierungsgründen
Einige Fakten wie den Namen oder das Alter lassen sich schwer im Bewerbungsprozess verschleiern. An dieser Stelle kann es Wunder wirken, offen mit diesem potenziellen Diskriminierungsgrund umzugehen. Ein sympathischer Satz wie „Mein Name ist zwar sehr schwer auszusprechen, aber ich lebe seit 10 Jahren in Deutschland und beherrsche die Sprache perfekt“, hebelt jedes Vorurteil aus.
Wenn Sie diese Tipps bei der nächsten Bewerbung berücksichtigen, können Sie Ihre Chancen steigern, zum Bewerbungsgespräch eingeladen zu werden. Dann können Sie durch Ihre persönlichen Stärken und Ihre fachliche Eignung den begehrten Arbeitsvertrag mit nach Hause nehmen.
Pingback: Absage nach der Bewerbung - Workpool Deutschland Blog