Über das Zuhören in Foren und automatisierte Kommunikation via Chatbots. 2 Trends:
Sie kennen den berühmten Loriot-Sketch aus „Papa ante Portas“:
„Du weißt, dass Mutter in 3 Wochen ihren 80. Geburtstag hat. Hast du gehört? Da müssen wir hin.“
„Ich bin ja nicht taub. Wie alt wird deine Mutter eigentlich?“
„80.“
„Und wann hat sie Geburtstag?“
„In 3 Wochen.“
„Müssen wir da hin?“
„Jawohl.“
In etwa so läuft so manches Mal auch – bildlich gesehen – die Kommunikation zwischen Unternehmen und potenziellen Bewerbern ab. Obwohl diese sich häufig klar äußern, was sie von einem Unternehmen erwarten und welche Umstände den Anreiz für eine Bewerbung schaffen, akquirieren noch immer viele Unternehmen an diesen Erwartungen vorbei. In den Köpfen vieler Chefs und Personaler ist immer noch eine feste Hierarchie etabliert. Wer oben steht, sagt an, wo es für alle langgehen soll. In der Chefetage werden unternehmerische Ziele festgesteckt. Dort wird eben auch entschieden, welche Mitarbeiter für welche Positionen eingestellt werden. Wer heute wirklich langfristig die besten Mitarbeiter auf dem Markt für sich gewinnen möchte, muss zuhören lernen.
Digitalisierung als Chance für kleine Unternehmen
Die großen Konzerne haben natürlich in Sachen Employer Branding und Mitarbeiter-Akquise wesentlich bessere Chancen als eine kleine Bäckerei mitten im Schwarzwald. Dennoch bieten digitale Kanäle gerade für kleine und mittelständische Unternehmen große Chancen. Dabei geht es jedoch nicht nur darum, den Praktikanten für die Betreuung des Facebook-Auftrittes abzustellen mit der Auflage, einmal wöchentlich etwas zu posten. Vielmehr geht es darum, auch mal still sein und zuhören zu können. Für beinahe jede Branche gibt es Foren im Internet, in denen sich potenzielle Kandidaten über ihre Erwartungen, ihre Probleme und die Jobsuche austauschen. „Sollte ich eigentlich bei der Bewerbung im Unternehmen XY meine Gehaltsvorstellungen angeben oder ist es besser, wenn ich damit warte? Leider steht darüber nichts in der Stellenausschreibung.“ Wäre es nicht toll, wenn der Personaler des Unternehmens XY diese Frage liest und direkt darauf antwortet? Die Bewerbung dieses Kandidaten wäre so gut wie sicher und es könnte der Beginn einer guten und langfristigen Zusammenarbeit sein.
Gesprächsautomatisierung via Chatbots
Während auf der einen Seite Menschen gefragt sind, die anderen Menschen zuhören sollen, werden auf der anderen Seite Menschen durch Roboter ersetzt. Im April 2016 öffnete Facebook seinen Messenger für die sogenannten Chatbots. Nutzer können seitdem Fragen zu einer Stelle beispielsweise in einer bestimmten Formatierung direkt im Messenger stellen und bekommen darauf dann die hoffentlich passende Frage via Chatbot. Diese Möglichkeiten sind gerade für kleine und mittelständische Firmen gut, die keine Mitarbeiter von 8 bis 20 Uhr für die Betreuung des Facebook-Accounts abstellen können, ihren Besuchern aber dennoch genaue Informationen liefern wollen. Auch die Kommunikation mit einem Roboter kann an dieser Stelle schon ein erster, wichtiger Kontakt sein, der eine emotionale Bindung an ein Unternehmen herstellt. Talente werden noch effizienter angesprochen und Fragen, an denen vielleicht andernfalls eine Bewerbung gescheitert wäre, direkt geklärt werden.
Neben Foren-HR und Chatbots sind die klassischen Stellenanzeigen weiterhin für Arbeitgeber unerlässlich. Auf workpool-jobs haben Unternehmen in Österreich, Deutschland und der Schweiz die Möglichkeit, vakante Stellen zu veröffentlichen.