So zeigen Sie Gefühle im Bewerbungsprozess
Auch wenn es ein Klischee ist: Frauen werden vermutlich wissen, dass man mit ein paar Emotionen ungeheuer viel erreichen kann. Ein tiefer Blick in die Augen eines Mannes vor dem Schuhregal, eine Träne im Augenwinkel, bewirkt in aller Regel sehr viel mehr als jede Argumentation.
Aber funktioniert dies auch im Businessleben? Bekommen Sie tatsächlich den Job, wenn Sie mehr Emotionen im Bewerbungsprozess zeigen?
Emotionale Intelligenz und wie wichtig sie im Bewerbungsprozess ist
Es gibt viele Faktoren, auf die Personaler im Bewerbungsprozess achten. Das Bewerbungsfoto, die Formulierungen im Anschreiben und sicher spielen auch weiterhin Noten und Zeugnisse eine entscheidende Rolle. Nur eines lässt sich schwer in Zahlen ausdrücken: Die emotionale Intelligenz eines Mitarbeiters – die Fähigkeit, mit den eigenen und den Emotionen des Gegenübers professionell umzugehen. Neben der Fachkompetenz ist dies häufig eines der ausschlaggebenden Kriterien für den beruflichen Erfolg.
Daher achten Personalabteilungen bereits bei der Stellenausschreibung darauf, auch diese Kompetenz einzufordern.
So zeigen Sie bereits Emotionen in Ihrer Bewerbung
Emotionen sind nicht immer nur die Klassiker wie Weinen oder Lachen. Will sagen: Sie brauchen nicht extra noch einmal zum Fotografen laufen, um Ihr eigentlich seriöses Bewerbungsfoto gegen eines auszutauschen, auf dem Sie sich vor Lachen auf dem Boden kringeln.
Eine wichtige Emotion im Bewerbungsprozess ist beispielsweise die Begeisterung. Schreiben Sie beispielsweise zu jedem Punkt in Ihrem Lebenslauf einen Satz, was Sie an dieser Arbeitsstelle besonders begeistert hat. Eine solche Bewerbung hebt sich von anderen vor allem durch ihre Leidenschaftlichkeit ab.
Sie dürfen auch negative Emotionen zeigen, wenn sie passend und angebracht sind. Dazu gehört beispielsweise Enttäuschung. Vielleicht wollen Sie erklären, warum Sie es bei der letzten Arbeitsstelle nur 3 Monate ausgehalten haben – weil Sie enttäuscht darüber waren, dass Absprachen von Arbeitgeberseite nicht eingehalten wurden beispielsweise.
In erster Linie geht es im Bewerbungsprozess aber natürlich darum, positive Emotionen wie Freude zu zeigen. Transportieren Sie in Ihrem Anschreiben durch positive Formulierungen, mit wie viel Freude Sie auf eine positive Zusage zum Bewerbungsgespräch warten und dass Sie mit der gleichen Freude auch Ihre täglichen Aufgaben in der Firma bewältigen würden.
Emotionen testen im Bewerbungsgespräch
Viele Bewerber haben immer noch im Hinterkopf, sich beim Bewerbungsgespräch bloß nicht in die Karten sehen zu lassen und Gefühle wie Verunsicherung und Nervosität hinter einem Pokerface zu verbergen. Genau das empfindet das Gegenüber aber als unangenehm – nicht umsonst stammt der Begriff Pokerface tatsächlich vom Pokern, in dem es darum geht, den Gegner zu verunsichern. Genau das Gegenteil wollen Sie aber im Vorstellungsgespräch erreichen.
Chefs und Personaler testen ganz bewusst, welche Emotionen Sie als Bewerber zeigen können.
Vielleicht versuchen Sie sie zu provozieren und stellen bewusst ungehörige Fragen nach Ihrem Privatleben – nicht weil sie wissen wollen, ob Sie Ihr Leben mit einem Mann oder einer Frau teilen, sondern weil sie wissen wollen, wie Sie als Bewerber mit der eigenen Verärgerung über solche Fragen umgehen. Zeigen Sie Emotionen? Und wenn ja welche?
Während Sie im Anschreiben Ihre Emotionen in Worten ausdrücken, können Sie dies im Vorstellungsgespräch am besten durch Mimik und Gestik.
Ein freundliches Lächeln, eine dem Gegenüber zugewandte Körperhaltung und strahlende Augen, wenn Sie von Ihrer Arbeit sprechen sind immer noch die besten Emotionen, die Sie Ihrem potenziellen Arbeitgeber gegenüber zeigen können.