Online-Weiterbildung
Spätestens seit Beginn der Pandemie ist den meisten Unternehmen die Rolle der Digitalisierung für ihr unternehmerisches Fortkommen erst richtig bewusst geworden. Zeiten des Stillstands wurden in den vergangenen Monaten zunehmend für die Weiterbildung der Mitarbeiter genutzt und damit wichtige Investitionen in die Zukunft getätigt. Doch welche Möglichkeiten der betrieblichen Weiterbildung gibt es überhaupt, wenn das Seminar im Kongresscenter nicht mehr stattfinden darf?
Digitale Angebote in der betrieblichen Weiterbildung
Die Weiterbildung der Mitarbeiter gehört zu den Top 3 Maßnahmen im Bereich der Weiterentwicklung und Gewinnmaximierung in kleinen und mittelständischen Betrieben. Eine fundierte Onlineweiterbildung durch digitales Lernen bringt zahlreiche Vorteile gegenüber der klassischen Wissensvermittlung in ausufernden Seminaren mit sich:
- Zeit- und Kostenkontrolle
Der Zeit- und Kostenrahmen digitaler Bildungsangebote ist vorab genau abgesteckt. Es gibt entweder Pauschalpreise für eine bestimmte Teilnehmerzahl oder Einzelpreise pro Mitarbeiter. Auch Flatrates werden mittlerweile angeboten. In jedem Fall sparen Firmen Spesen wie Anfahrts- und Übernachtungskosten.
- Hochkarätige Dozenten
Im virtuellen Raum ist es auch für kleinere Firmen möglich, hochkarätige Dozenten für ihre Weiterbildungen zu engagieren. Da der Zeitaufwand für diese Formate wesentlich geringer ist, sind Experten viel eher bereit, auch für eine kleinere Gage ihr Wissen zur Verfügung zu stellen.
- Microlearning
Im Rahmen des Microlearnings werden kurze und knackige Lerneinheiten vermittelt, die schnell und unkompliziert abgerufen werden können und einen erheblichen Mehrwert bringen.
- Mehr Motivation
Weiterbildungen haben bei den meisten Mitarbeitern den Charakter einer langweiligen Pflichtschulung. Digitale Formate bieten wesentlich mehr Möglichkeiten, die Inhalte aufzupeppen und binden die Teilnehmer durch Quizz-Fragen und Online-Spiele aktiv mit ein. Die Mitarbeiter werden motiviert, möglichst viele Punkte zu erreichen.
- Versiertheit im Umgang mit Medien
Insbesondere ältere Mitarbeiter, die nicht mit den neuen Medien aufgewachsen sind, haben es oft schwer, einen Zugang dazu zu finden. Durch digitale Weiterbildungsmöglichkeiten wird ihnen der Umgang mit diesen neuen Formaten erleichtert und die Motivation wächst, sich näher damit auseinanderzusetzen.
Welche Möglichkeiten der digitalen Weiterbildung gibt es?
Digitales Lernen hat Präsenzveranstaltungen fast von heute auf morgen ersetzt. Zwar erfordert es ein wenig Selbstdisziplin, vor dem Computer zu sitzen und auf den Bildschirm zu sehen, aber durch Interaktionsmöglichkeiten wird ein neuer Anreiz geschaffen, auch wirklich am Ball zu bleiben.
Bildungsplattformen
Viele Großunternehmen wie zum Beispiel IKEA oder auch die weltweit agierende OTTO-Unternehmensgruppe setzen auf digitale Bildungsplattformen. Viele Länder und deren Kultusministerien haben solche Plattformen in den letzten Jahren aufgebaut und erweitern ihre Bildungsangebote dort schrittweise. In Deutschland ist diese Plattform über das Kultusministerium erreichbar und mittlerweile für zahlreiche Branchen offen. In der Schweiz wurde mit „Digitalswitzerland“ ebenfalls eine Plattform für die Aus- und Weiterbildung über das Internet geschaffen.
Industrie- und Handelskammern
Auch die Industrie- und Handelskammern rüsten auf und schaffen zunehmend auch Möglichkeiten der Weiterbildung von zuhause. Viele Lerninhalte stehen auch branchenübergreifend zur Verfügung.
Online-Institute
Es gibt eine Vielzahl an Online-Instituten, die sowohl Umschulungen als auch Weiterbildungen anbieten. Wer zum Beispiel als Marketing-AssistentIn in einem Unternehmen angefangen hat, kann sich darüber zum/zur Marketing-ManagerIn ausbilden lassen.
Digitales Lernen mit all seinen Facetten ist auf dem Vormarsch und zu einem der wichtigsten Instrumente in der Wissensvermittlung geworden. Es stehen zahlreiche Angebote zur Aus- und Weiterbildung über das Internet zur Verfügung – jetzt ist es an den Unternehmen, diese auch zu nutzen.